Überfordert – erschöpft – ausgebrannt! – Das Wochenende oder der lang ersehnte Urlaub reichen nicht mehr aus, um neue Kraft zu schöpfen. Erschöpfung, Ermüdung und Frustration machen sich unaufhaltsam breit!
Die Beschwerden, die mit einem Burnout und einer Erschöpfung einhergehen, können individuell verschieden sein. Eine klare Definition bzw. medizinische Burnout-Diagnose anhand bestimmter Symptome ist nicht möglich. Für von Erschöpfung Betroffene ist in der Regel auch weniger die Symptomatik als die vermutete Ursache entscheidend, etwa: „Ich fühle mich ausgebrannt, weil ich im Beruf zu viel Stress habe.“
Folgende Symptome werden oft im Rahmen eines Burnouts erlebt:
- Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung: Die
Betroffenen haben den Eindruck, dass sie ihre täglichen Aufgaben
nicht mehr bewältigen können, fühlen sich überfordert und müde. Sie
haben das Bedürfnis nach immer mehr Ruhepausen. Doch die Erholung
hält nicht mehr so lange an wie gewohnt. Vielen fällt es immer
schwerer, nach der Arbeit „abzuschalten“.
- Nachlassende Leistungsfähigkeit:
Die Arbeit gelingt nicht mehr. Es kommt zu Konzentrationsstörungen und
Nervosität. Entscheidungen fallen schwer. Fehler passieren. Die
erhofften Erfolgserlebnisse bleiben aus. Oft versuchen die Betroffenen
dann, umso intensiver zu arbeiten, um gegenzusteuern – was ihnen noch
mehr Kraft raubt. Ängste können entstehen. Die emotionale Belastbarkeit
nimmt ab.
- Rückzug: Viele Burnout-Betroffenen igeln sich immer mehr ein. Sie geben Hobbies auf und vernachlässigen Partner, Familie und Freunde.
- Innere Leere, Sinnverlust:
Die Freude am Alltag geht immer mehr verloren. Nichts macht mehr Spaß,
alles ist anstrengend. Unzufriedenheit und Gleichgültigkeit machen sich
breit. An die Stelle der ursprünglichen Begeisterungsfähigkeit tritt
Zynismus, schließlich Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
- Auch körperliche Symptome können sich bei Burnout einstellen, für die der Arzt keine organische Ursache findet – sogenannte psychosomatische Beschwerden. Zum Beispiel Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder Rückenschmerzen.
„Nur nichts anmerken lassen!“
Es war vor mittlerweile zwölf Jahren. Eine Fülle an stressigen Ereignissen kreuzte mein Leben, geplant aber auch ungeplant. Geplant hatten wir wenige Monate zuvor unseren Umzug und ihn selbstverständlich auch durchgeführt. Da alleine ein Umzug bereits zu den größten Stressfaktoren zählt, hätte das Ankommen und Einleben am neuen Wohnort in einem neuen Bundesland schon ausgereicht.
Der Grund unseres Umzugs war ein beruflicher Wechsel und Aufstieg auf der Karriereleiter. Doch plötzlich fand ich mich in einer „Sandwich-Situation“ zwischen Vorstand und Mitarbeiterschaft wieder. Privat befanden wir uns in der „Kleinkindphase“, das heißt die Tage waren sehr lang und die Nächte nicht nur kurz, sondern auch häufig unterbrochen.
Als dann kurz darauf mein Vater – viel zu jung – völlig überraschend verstarb, zog mir diese Gesamtkonstellation den Boden unter den Füßen weg. Ich schleppte mich noch etliche Wochen durch den neuen Job, merkte innerlich jedoch schon, dass die Kräfte weniger wurden. Es fühlte sich an, als würde sich mein körperlicher und emotionaler Tank rasant entleeren. Erschöpfung machte sich rasende schnell breit.
„Das schaffst Du schon!“, solche und ähnliche Sätze schossen mir immer wieder durch den Kopf. „Jeder hat doch mal ein Stimmungstief!“ – Unsere damals kleinen Kinder hörte ich immer wieder sagen: „Mama, schläft Papa wieder?“ – Die beruflichen Herausforderungen zehrten so sehr an mir, dass meine Energie zum Feierabend aufgebraucht war. Die Zeit für meine Kinder blieb auf der Strecke und unsere Ehe auch. – Ich wollte es allen recht machen: meinem Chef, meiner Frau, unseren Kindern, meinen Mitarbeitern, meiner trauernden Mutter, …
Ich erwachte im Stundentakt
Und dann kam diese unvergessliche Nacht, in der ich im Stundentakt erwachte. Ständig wiederholte sich der Gedanke: nur noch morgen diese eine Präsentation überstehen und mich dann ins Wochenende hinüberretten. Das war mein Plan. Doch soweit kam es nicht mehr! – Mit jeder Stunde die verging hatte ich den Eindruck, als würde jemand von außen die letzten Kräfte aus mir heraussaugen. Meine körperlichen und emotionalen Reserven waren aufgebraucht. Ich wollte nur noch eines: „Schlafen!“ … und das gerne für den Rest meines Lebens.
Als ich mich an diesem Morgen bei meinem Chef krank meldete, war seine Reaktion nur: „Bleiben Sie heute zuhause und regenerieren Sie sich!“ – Doch mir war sofort klar, dass dieser eine Tag nicht ausreichen würde. Das war mehr als nur eine Müdigkeit, das war Erschöpfung.
Was dann folgte war das „volle Programm“: Krankmeldung, Medikamente zur Stabilisierung, sieben Wochen Klinikaufenthalt und eine sich anschließende ambulante Gesprächstherapie. Erst nach Monaten war ich wieder imstande – mithilfe einer „stufenweisen Wiedereingliederung“ – an meinen Arbeitsplatz zurückzukehren.
Es war ein langer Weg
… doch heute lebe ich wesentlicher. – Und mit genau dieser Erfahrung und Kompetenz liebe ich es, Menschen in Verantwortung zu begleiten. – Wie, das teile ich gerne mit Ihnen in meinem nächsten Blogartikel.
Geben Sie auf sich acht und …
Lassen Sie es nicht soweit kommen, bis plötzlich nichts mehr geht.
- Ich bin gerne für Sie da. – Melden Sie sich!