Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiterbindung gehen Hand in Hand. Wer die Kosten für zufriedene Mitarbeiter scheut, darf sich nicht wundern, wenn Fehlzeiten zunehmen und die Arbeitsatmosphäre darunter leidet.
Welche Investitionen würden Sie tätigen, wenn Sie plötzlich 370.000,- Euro zur freien Verfügung hätten? Welche Kosten würden Sie tätigen?
Angenommen Sie tragen Verantwortung für ein mittelständisches Unternehmen mit 120 Mitarbeitern. Jeder krankheitsbedingte Fehltag kostet Sie als Unternehmen im Durchschnitt 410,- Euro (inkl. Lohnnebenkosten und Kosten für Produktionsausfälle).
Mittlerweile rangieren „Psychische Störungen“ – zu denen Burnout zählt – auf Platz 2 der Krankheiten. Jedes Burnout verursacht durchschnittlich 39,1 Arbeitsunfähigkeitstage, wovon Sie als Unternehmen die ersten sechs Wochen das volle Entgelt weiterzahlen.
In Ihrem konkreten Fall heißt das, dass die Kosten für Burnout täglich bei 410,- Euro liegen, ohne dass Sie dafür eine Gegenleistung erhalten. Pro Woche sind das 2.050,- Euro und pro Monat 8.200,- Euro. Da Sie als Arbeitgeber sechs Wochen zur Entgeltfortzahlung verpflichtet sind, landen Sie summa summarum bei 12.300,- Euro. Kosten, sie Sie sich sparen können.
25% sind Burnout-gefährdet
Wie eingangs erwähnt, beschäftigen Sie 120 Mitarbeiter. Jeder Vierte davon befindet sich in einer beruflichen Situation, die ein Burnout begünstigt . Demzufolge sind das in Ihrem betrieblichen Kontext 30 Mitarbeiter.
Stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten durch Burnout-Prophylaxe 369.000,- Euro (30 x 12.300,-) einsparen. – Welche Investitionen könnten Sie dafür tätigen?
Wie fühlt sich der Gedanke an, dass Sie durch gezielte Burnout-Prävention knapp 370.000,- Euro Einsparpotential haben und als Nebeneffekt zu Ihrem betriebswirtschaftlichen Nutzen in das Wohlergehen Ihrer Mitarbeiter investieren?
Die Kosten sind noch höher
Andererseits entstehen Ihnen weitere (verdeckte) Kosten, denn …
- Stress verursacht unzufriedene Mitarbeiter. – Die Leistung sinkt und die Personalkosten steigen.
- Stress verursacht eine höhere Fehlerquote. – Mehr Fehler bedeuten höhere Folgekosten.
- Stress beeinflusst die Kundenzufriedenheit. – Gestresste Mitarbeiter zeigen keine Kundenorientierung.
- Stress verursacht eine höhere Fluktuation. – Mitarbeiter kündigen.
Wunder sind möglich
In einem Unternehmen für das ich tätig war arbeitet Herr Müller. Unter meinem Vorgänger hatte Herr Müller sehr gelitten. Permanenter Druck und Stress, Vorhaltungen und ständige Hinweise auf Fehler waren an der Tagesordnung. Herr Müller wirkt beim ersten Gespräch hilflos, verlegen, schüchtern und voller Minderwertigkeit.
Er schaut mir kaum in die Augen und spricht sehr leise. Ich frage nach seinen Stärken, bewundere wie er seine komplexe Arbeit im Griff hat und signalisiere ihm, wie ich mich auf die Zusammenarbeit freue. In den nächsten Wochen erlebe ich ein Wunder.
Herr Müller blüht auf. Seine Arbeit erledigt er schneller und besser als zuvor. Regelmäßig sitzen wir zusammen, trinken eine Tasse Kaffee miteinander und reden über seine Arbeit, aber auch über Gott und die Welt. Als er mir das erste Mal in die Augen schaut und strahlt, weiß ich, ich habe ihn gewonnen.
Als Unternehmer haben Sie es in der Hand, ob Sie Ihr Geld in die Zukunft Ihres Unternehmens investieren oder ob Sie die Kosten für das Burnout Ihrer Mitarbeiter übernehmen.
Check
Woran lässt sich erkennen, dass das Stressniveau und damit das Burnout-Risiko in Ihrem Unternehmen bereits einen kritischen Punkt erreicht hat? – Folgende Fragen können dabei eine Hilfe sein:
- „Fühlen Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz dauerhaft gestresst?“
- Welche Werte zeigt das Mitarbeiterzufriedenheitsbarometer?
- Wie ist die Stimmung im mittleren Management?
- Wie ist der Umgangston der Mitarbeiter untereinander?